Die Geschichte hinter den Sammeltassen begann in der Zeit des Biedermeier (1815- 1848). In dieser Zeit wurde Porzellan für Jedermann erschwinglich. Somit konnte es auch vom Bürgertum erworben werden, um in Vitrinen zur Schau gestellt oder zu besonderen Anlässen verschenkt zu werden. Auch als Souvenir waren sie beliebt.

Bei fast allen Manufakturen konnte man auf Wunsch individuelle Dekore und Beschriftungen anfertigen lassen. Daneben entwickelten die Porzellanmanufakturen zahlreiche Modellpaletten, welche in der Form und im Dekor stark variierten und jeden Geschmack bedienten.

Ende des 19. Jahrhunderts versammelten sich die Familien am Nachmittag am mit Sammelgedecken bestückten Tisch, um Tee oder Kaffee zu trinken. Kuchen wurde nicht gereicht. Deswegen bestand das Gedeck auch nur aus Tasse und Untertasse, ergänzt durch Kannen und Zuckerdose.

Bis in die 1930er Jahre waren Sammeltassen beliebte Geschenke zu runden Geburtstagen, zur Taufe oder als Hochzeitsaussteuer. Sie wurden gehegt und gepflegt und fanden nur zu besonderen Anlässen Verwendung. In den 1970er Jahren verloren sie jedoch an Bedeutung und fristen seitdem ein wenig beachtetes Dasein in Kisten, Truhen und Kartons.